Porta Nigra, Trier (Teil 1)

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Eines der bekanntesten römischen Bauwerke in Deutschland ist die Porta Nigra in Trier. Nur die spätere Nutzung als Kirche hat dieses römische Stadttor vor dem Schicksal bewahrt, wie der Rest der Stadtmauer als Steinbruch zu dienen. Das Wahrzeichen Triers ist bereits seit 1986 UNESCO-Welterbe – zusammen mit den anderen römischen Baudenkmälern der Stadt, dem Dom und der Liebfrauenkirche.

Literatur:

  • P. Goethert/W. Weber, Römerbauten in Trier (Regensburg 22010) S. 23–57
  • H.-P. Kuhnen (Hrsg.), Das römische Trier (Stuttgart 2001) 143–157
  • Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.), Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes (Trier 2008) 56f.

Die Porta Nigra wurde zusammen mit der Stadtmauer im 2. Jh. n. Chr. errichtet – nicht als Verteidigungsmauer, sondern als repräsentative Anlage. Dafür spricht, dass die Mauer keine wiederverwendeten Materialien enthält. Allerdings wurde das Tor nie vollendet. Gründe hierfür könnten knapp werdende Geldmittel oder kriegerische Auseinandersetzungen (z. B. im Zusammenhang mit der Belagerung Triers durch Clodius Albinus Ende des 2. Jh. n. Chr.).

In den Jahrhunderten nach dem Ende der römischen Herrschaft wurden die Stadtmauer und ihre Tore als Steinbruch genutzt. Auch die Porta Nigra wäre dem zum Opfer gefallen, hätte nicht im 11. Jh. n. Chr., genauer gesagt am 30. November 1030, der Mönch Simeon im Ostturm eine Zelle eingerichtet, in der er bis zu seinem Tod 1035 n. Chr. als Einsiedler lebte. Sein Freund, Erzbischof Poppo von Babenberg, sorgte nicht nur für die Heiligsprechung Simeons, sondern weihte auch einen Altar in der Porta Nigra. Das Tor wurde zu einer Kirche umgebaut und daneben entstand ein Stiftsgebäude.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche immer wieder umgebaut und Anfang des 19. Jh. n. Chr., als Napoleon Trier besetzt hatte, wurden fast alle Teile wieder entfernt, die durch den Umbau zur Kirche ergänzt worden waren. Beibehalten wurde unter anderem die romanische Apsis.

(Fortsetzung folgt …)